Kolumne Küchenchaos Ade

KÜCHENPSYCHOLOGIE OHNE UNANGENEHMEN BEIGESCHMACK!

Wer kennt sie nicht, die gute alte Küchenpsychologie? Oft hört man, dass sie nichts bringt und teilweise hat sie auch einen leicht schalen Beigeschmack. Gern fällt auch der Begriff Alltagspsychologie – was banal klingt. Aber mal ehrlich, wer hat nicht schon mal beim Kochen oder Abwaschen eine tiefgründige Unterhaltung geführt, die mehr gebracht hat als […]

Einfach mal Gedanken sortieren

Küchenpsychologie – klingt fast wie ein wissenschaftlicher Fachbereich, ist aber eigentlich viel einfacher und vor allem viel gemütlicher. Stell dir vor, du stehst in deiner Küche, schnippelst Gemüse oder knetest Teig, und plötzlich kommen die Gedanken ins Fließen. Vielleicht erzählst du dabei deiner besten Freundin, was dich gerade beschäftigt, oder dein Partner lässt im Vorbeigehen ein paar kluge Worte fallen, die dir weiterhelfen. Genau das ist Küchenpsychologie! Ein ganz natürlicher, stressfreier Austausch über das Leben, der die Gedanken sortiert – ohne Sofa, ohne Therapeuten, aber mit ganz viel Herz.
 
Denn mal ehrlich: Unsere Küche ist viel mehr als nur der Ort, an dem das Essen entsteht. Sie ist das Herzstück unseres Zuhauses, der Treffpunkt für Familie und Freunde, die Kommandozentrale des Alltags. Hier wird nicht nur gekocht, sondern auch gelacht, diskutiert und manchmal sogar ein bisschen geweint. Irgendetwas an diesem Raum sorgt dafür, dass sich unsere Gedanken lösen. Vielleicht ist es das gleichmäßige Klappern der Messer auf dem Schneidebrett, das beruhigende Blubbern eines kochenden Topfes oder einfach das wohlige Gefühl, dass dieser Ort uns gehört. Hier fühlt sich das Leben leicht an, auch wenn es manchmal kompliziert ist.
Apropos Gedanken lösen:

10.000 Wörter am Tag sind nicht zuviel

Wusstest du, dass wir im Durchschnitt rund 10.000 Wörter am Tag sprechen sollten? Und jetzt mal ehrlich: Wer kommt da wirklich hin? Nach einem langen Arbeitstag, zwischen Kindern, Haushalt und Verpflichtungen bleibt oft nicht mehr viel übrig als das Gedankenkarussell, das sich munter weiterdreht. Die Lösung? Ein gutes Gespräch! Denn das Reden allein kann uns schon erleichtern. Manchmal braucht es gar keine direkte Antwort, sondern einfach nur die Möglichkeit, die eigenen Gedanken laut auszusprechen. Und genau das passiert oft in der Küche – ganz nebenbei, während man einen Tee einschenkt oder den Tisch deckt. Eine echte Lebenshilfe, und das ohne große Umstände.

Die Lösung liegt oft auf der Hand

Manche belächeln die Küchenpsychologie, weil sie sich mit Alltagsproblemen beschäftigt. Aber genau diese kleinen Dinge können manchmal ganz schön nerven! Ein Stein im Schuh kann den ganzen Tag vermiesen, ein winziger Schnitt am Finger kann sich anfühlen, als würde der gesamte Körper rebellieren. Doch die Lösung liegt meist auf der Hand: Schuh ausziehen und ausschütteln, Wunde säubern und Pflaster drauf. Kein Drama, sondern einfach eine praktische, schnelle Lösung – so wie viele Probleme, die wir im Alltag haben. Und genau das passiert oft am Küchentisch: Man bespricht, worüber man sich den Kopf zerbricht, bekommt vielleicht eine neue Perspektive und fühlt sich danach besser.

Ehepaar am Tisch

Die besondere Magie der Küche

Die Küche ist auch der Ort, an dem kleine Wunder geschehen. Mütter (und Väter, versteht sich) haben ein besonderes Talent dafür, mit einem einfachen “Alles wird gut” eine ganze Welt wieder in Ordnung zu bringen. Ein Kuss auf den schmerzenden Finger, ein freundliches Wort – und plötzlich ist der Kummer halb so wild. Das funktioniert übrigens in jedem Alter. Egal ob Kind, Teenager oder Erwachsener – in einer vertrauten Atmosphäre wirken schon die kleinsten Gesten wahre Wunder. Die Küche ist ein Ort des Vertrauens, an dem nicht nur Mahlzeiten, sondern auch Trost und Geborgenheit serviert werden.

Die Grenzen der Küchenpsychologie

Doch natürlich gibt es auch Grenzen. Nicht jedes Problem lässt sich mit einer Tasse Tee und einem guten Gespräch lösen. Wenn Sorgen immer wieder auftauchen und einfach nicht verschwinden wollen, dann ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Küchenpsychologie ist ein wunderbarer erster Schritt, aber sie ersetzt keine Therapie. Manchmal reicht Zuhören aus, aber manchmal braucht es mehr. Und das ist vollkommen in Ordnung.

Trotzdem:

Für die vielen kleinen Sorgen, die uns im Alltag begleiten, ist die Küche der perfekte Ort. Also, wann hattest du dein letztes richtig gutes Küchentischgespräch? Gab es ein Thema, das dir geholfen hat, den Kopf freizubekommen? Denn letztendlich ist es doch so: Die besten Gespräche passieren genau dort, wo wir uns am wohlsten fühlen – und das ist ganz oft in der Küche. Und genau deshalb ist es mir so wichtig, dass dieser Raum ein Ort der Ordnung und des Wohlbefindens ist. Nichts sollte den Gesprächen im Weg stehen, weder das Chaos auf der Arbeitsplatte noch das Gefühl, dass man sich nicht willkommen fühlt. Eine aufgeräumte Küche lädt ein zum Bleiben, zum Reden, zum Lachen – und vielleicht sogar zur Lösung des ein oder anderen Alltagsproblems. Denn manchmal braucht es nicht mehr als einen heißen Kaffee, ein offenes Ohr und ein bisschen Küchenmagie, um das Leben gleich ein Stück leichter zu machen.

Fotocredits: ©istock: elena Danilovic

Bianca Hofmann

Über Bianca Hofmann

Als Designerin, Küchenplanerin und Ergonomie Coach spricht Bianca Hofmann täglich mit vielen Menschen über ihre Wünsche und Träume rund um die neue Küche. Sie unterstützt Familien mit viel Herzblut und Einfühlungsvermögen dabei, ihren Küchen mehr Struktur und Einfachheit zu verleihen und so die Lebensqualität zu steigern. So wird das Zentrum eines jeden Zuhauses wieder zum Wohlfühlort. Küchenträume werden wahr.

www.kuechenchaosa.de


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