Kolumne Küchenchaos Ade

DIE PERFEKTE BASIS FÜR EINE GENUSSVOLLE KÜCHE: DIE ARBEITSPLATTE!

Mehr noch als Schränke, Geräte oder Spüle nutzen wir im Allgemeinen die Arbeitsplatte. Sie ist das Arbeitsmittel Nummer eins in der Küche und ohne sie funktioniert gar nichts. Also eigentlich alles super – oder kann man doch bei Arbeitsplatten auch was falsch machen?

Meine Kunden gehen manchmal einfach zu sanft mit ihren Küchengeräten um und trauen sich teilweise gar nicht, das volle Potenzial aus ihren Küchengeräten herauszuholen. Zum Beispiel wird ein Backofen nur in der Standardtemperatur bei 200 Grad genutzt, dabei ist je nach Gerät abhängig bis zu 400 Grad möglich. Selbst eine schlechte Fertigpizza bekommt da einen knusprigen Boden. Es gibt nur eine Ausnahme, und zwar das Schnitzelklopfen, da wird einfach draufgehauen und die Arbeitsplatte muss es aushalten. Da wird der Fleischklopfer geschwungen und auf das Fleisch eingeschlagen. Alles passiert auf der Arbeitsplatte und maximal ist das Fleisch mit einer Frischhaltefolie oder einem Gefrierbeutel umwickelt. Das Fleisch ist nach einer solchen Aktion dann platt und meist die Arbeitsplatte auch.

Das Material einer Küchenarbeitsplatte ist sehr robust und wird auch auf Schläge geprüft, jedoch sollte man nie direkt auf einer Arbeitsplatte etwas machen. Unabhängig davon welches Material als Arbeitsplatte verwendet wird. Obwohl es eine große Zahl an Materialien gibt, die mittlerweile als Plattenmaterial dienen – wie Echtholzplatten, Steinplatten aus Granit oder Marmor und Mineralwerkstoffplatten: Arbeitsplatten sind bedingt schlagfest und ein Schnitzel sollte immer auf einem Brett geklopft werden.

Die meistverbreiteten Arbeitsplattenmaterialien sind Schichtstoffplatten oder Laminatplatten, da sie aus kostengünstigen Spannplatten bestehen. Die Oberfläche ist eher weniger für Schläge geeignet, weil die Schichtstoffoberfläche beschädigt werden könnte und in der Folge Wasser eindringen könnte.
Wenn viel in der Küche gearbeitet wird, zeigt sich erst wie strapazierfähig alles ist. Daher mein Rat: behandle deine Arbeitsplatte sorgsam und du hast länger was von der Platte.

Das bedeutet:

– nichts darauf schneiden, um Kratzer zu vermeiden
– keine heißen Töpfe darauf abstellen, um Temperaturschwankungen zu vermeiden
– Brettchen verwenden, um eine Langlebigkeit zu gewährleisten

Arbeitsplatte Küche

Doch ein Schnitzel klopft sich ja auch nicht von alleine. Eine gute gepflegte Arbeitsplatte ist auch inspirierend, um in der Küche aktiv zu werden. So gehört zur Benutzung der Arbeitsplatte auch die richtige Einrichtung der Platte dazu. Oft sehe ich in meinen Coachings Arbeitsflächen mit Dingen vollgestellt, die entweder gar nicht gebraucht werden oder nur zu Dekorationszwecken auf der Platte stehen. Das ist nicht der Sinn und Zweck einer Arbeitsplatte – eine Ablagefläche zu sein. Es ist eine ARBEITS-FLÄCHE, und diese gilt es auch zu etablieren.

In Unternehmen und vielen Großraumbüros ist es fester Bestandteil der Richtlinien, eine CDP festzulegen. CDP ist die Abkürzung für Clean Desk Policy. Diese Richtlinie definiert, wie ein Mitarbeiter seinen Schreibtisch zu verlassen hat – zum Beispiel für eine Pause oder den Feierabend – , nämlich nach einer bestimmten Ordnung. Es liegen z.B. keine Zettel mehr auf dem Tisch und auch so wird der Arbeitsbereich in einem Zustand hinterlassen, dass man nach der Pause wieder durchstarten kann.

Das sollte auch die Grundidee einer jeden Arbeitsplatte sein. Es gibt eine bestimmte Grundordnung und freie Arbeitsfläche, die es beim Verlassen der Küche einzuhalten gilt. Diese Richtlinie kann einfach in einem Singlehaushalt oder auch Mehrfamilienhaushalt umgesetzt werden. Ein Grundsatz sollte dabei immer sein, genug freie Arbeitsfläche zu lassen, so dass gleich beim Betreten der Küche klar ist: Hier kann gearbeitet werden. Eine Fläche von 60x60cm ist ausreichend für Küchenbesitzer gleich anzufangen. Auf dieser Fläche findet dann auch gleich ein großes Brettchen Platz, um Schnitzel zu klopfen. Ich wünsche viel Vergnügen beim Nutzen der Arbeitsplatte.

Fotocredits: ©Pixabay/ Antonio Hernández

Bianca Hofmann

Über Bianca Hofmann

Als Designerin, Küchenplanerin und Ergonomie Coach spricht Bianca Hofmann täglich mit vielen Menschen über ihre Wünsche und Träume rund um die neue Küche. Sie unterstützt Familien mit viel Herzblut und Einfühlungsvermögen dabei, ihren Küchen mehr Struktur und Einfachheit zu verleihen und so die Lebensqualität zu steigern. So wird das Zentrum eines jeden Zuhauses wieder zum Wohlfühlort. Küchenträume werden wahr.

www.kuechenchaosa.de


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