Brokkoli, auch bekannt als Broccoli (Brassica oleracea var. italica Plenck), stammt aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) und ist eng mit dem Blumenkohl verwandt. Der Name “Brokkoli” leitet sich vom italienischen Wort “broccolo” ab, was “Kohlsprossen” bedeutet.
Ursprünglich stammt der Brokkoli aus Kleinasien und war in Europa zunächst nur in Italien bekannt. Durch Caterina de’ Medici gelangte er im 16. Jahrhundert nach Frankreich und wurde als „italienischer Spargel“ in England bekannt. Der US-amerikanische Präsident Thomas Jefferson führte ihn im 18. Jahrhundert in die Vereinigten Staaten ein. Hauptanbaugebiete in Europa sind die westlichen Mittelmeerländer, insbesondere die Region um Verona in Italien.
Mineralstoffe und Vitamine
Brokkoli enthält wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Phosphor, Eisen, Zink und Natrium. Zudem ist er reich an Vitaminen wie B1, B2, B6, E und besonders an Ascorbinsäure (Vitamin C) und Carotin (Provitamin A).
Sekundäre Pflanzenstoffe
Brokkoli enthält zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Flavonoide und Glucosinolate. Glucosinolate speichern verschiedene Indole und viele Isothiocyanate. Spezielle Isothiocyanate, die im Brokkoli enthalten sind, umfassen Sulforaphan, 3-Methylsulfinylpropylisothiocyanat, 3-Butenylisothiocyanat, Allylisothiocyanat und 4-Methylsulfinylbutylisothiocyanat.
Gesundheitliche Vorteile
Die in Brokkoli enthaltenen Nährstoffe und sekundären Pflanzenstoffe tragen zu seinen gesundheitlichen Vorteilen bei. Zum Beispiel hat Sulforaphan antioxidative Eigenschaften und kann dazu beitragen, das Risiko für bestimmte Krankheiten zu reduzieren.
Antioxidative Wirkung
Brokkoli ist reich an Vitamin C, einem starken Antioxidans, das freie Radikale im Körper bekämpft. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die Zellschäden verursachen können, was zu vorzeitiger Alterung und verschiedenen Krankheiten führt. Durch den Verzehr von Brokkoli kann der Körper diese schädlichen Moleküle neutralisieren und somit das Risiko für chronische Krankheiten reduzieren.
Schutz vor Krebs
Brokkoli enthält eine Verbindung namens Sulforaphan, die in Studien gezeigt hat, dass sie das Wachstum von Krebszellen hemmen und die Ausbreitung von Tumoren verlangsamen kann. Sulforaphan aktiviert auch bestimmte Enzyme im Körper, die krebserregende Verbindungen neutralisieren.
Unterstützung der Verdauung
Brokkoli ist eine gute Quelle für Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und Verstopfung vorbeugen. Ballaststoffe unterstützen auch das Wachstum von gesunden Darmbakterien, was zu einer verbesserten Darmgesundheit führt.
Entzündungshemmende Wirkung
Brokkoli enthält mehrere entzündungshemmende Verbindungen, darunter Omega-3-Fettsäuren und Flavonoide. Diese Verbindungen können helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren, was wiederum das Risiko für viele chronische Krankheiten senken kann.
Unterstützung des Immunsystems
Das in Brokkoli enthaltene Vitamin C spielt eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Immunsystems. Es fördert die Produktion von weißen Blutkörperchen, die Krankheitserreger bekämpfen, und unterstützt die Funktion der Immunzellen.
Gesundheit der Knochen
Brokkoli ist eine gute Quelle für Vitamin K und Calcium, zwei wichtige Nährstoffe für die Knochengesundheit. Sie tragen zur Knochenbildung bei und verhindern den Knochenabbau, wodurch das Risiko für Osteoporose verringert wird.
Unterstützung der Herzgesundheit
Die Ballaststoffe, Antioxidantien und entzündungshemmenden Verbindungen in Brokkoli können dazu beitragen, das Risiko für Herzkrankheiten zu reduzieren. Sie helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, die Blutgefäße zu schützen und den Blutdruck zu regulieren.
Frischer Brokkoli sollte grundsätzlich innerhalb weniger Tage verzehrt werden. Für eine längere Lagerung kann er im Gemüsefach (vorzugsweise in Frischhaltefolie) des Kühlschranks aufbewahrt werden. Bei zu warmer Lagerung verliert er täglich einen erheblichen Teil seines Vitamin-C-Gehalts.
Brokkoli kann auch blanchiert und eingefroren werden.
Frischen Brokkoli erkennt man an seiner kräftigen Farbe und den geschlossenen Blüten.
Brokkoli kann im Garten angebaut werden und ist eine beliebte Wahl für viele Hobbygärtner. Der Anbau von Brokkoli erfordert jedoch einige spezifische Bedingungen und Pflege, um eine erfolgreiche Ernte zu gewährleisten. Hier sind einige Tipps und Schritte, um Brokkoli im Garten anzubauen:
Brokkoli bevorzugt einen sonnigen Standort, kann aber auch im Halbschatten gedeihen. Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und leicht sauer bis neutral (pH 6,0-7,5) sein.
Aussaat
Direktsaat im Freiland: Die Direktsaat von Brokkoli kann im Frühjahr oder Spätsommer erfolgen. Die Samen sollten in Reihen gesät und später auf einen Abstand von etwa 40-50 cm ausgedünnt werden.
Vorkultur im Haus: Für eine frühere Ernte können Sie Brokkoli im Haus vorziehen. Beginnen Sie 6-8 Wochen vor dem letzten erwarteten Frost. Die Jungpflanzen können dann nach den letzten Frösten ins Freiland umgepflanzt werden.
Pflege
Bewässerung: Brokkoli benötigt regelmäßige Bewässerung, besonders in trockenen Perioden. Es ist wichtig, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, um ein gleichmäßiges Wachstum der Köpfe zu gewährleisten.
Düngung: Einige Wochen nach dem Auspflanzen kann eine Düngung mit einem stickstoffreichen Dünger erfolgen, um das Blattwachstum zu fördern.
Mulchen: Eine Mulchschicht kann helfen, den Boden feucht zu halten, Unkraut zu unterdrücken und die Bodentemperatur zu regulieren.
Schädlinge und Krankheiten
Brokkoli kann von verschiedenen Schädlingen wie Kohlweißlingsraupen, Blattläusen und Kohlfliegen befallen werden. Es ist wichtig, regelmäßig nach Anzeichen von Schädlingen zu suchen und bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Netze können helfen, Schädlinge fernzuhalten.
Ernte
Brokkoli sollte geerntet werden, bevor die einzelnen Blütenknospen zu blühen beginnen. Die Köpfe sollten fest und kompakt sein. Schneiden Sie den Hauptkopf zusammen mit einem Stück des Stiels ab. Nach dem Abschneiden des Hauptkopfes können sich oft kleinere Seitentriebe entwickeln, die ebenfalls geerntet werden können.
Brokkoli kann sowohl roh als auch gegart verzehrt werden. Er kann gekocht, gedünstet, gedämpft, angebraten oder in der Mikrowelle gegart werden. Die Garzeit beträgt je nach Vorliebe zwischen 6 und 10 Minuten. Neben den Röschen sind auch die zarten Blätter und Stängel essbar.
Vom Brokkoli kann fast alles verarbeitet und verzehrt werden:
Röschen
Dies sind die kleinen grünen “Köpfe” des Brokkolis, die am häufigsten in Gerichten verwendet werden. Sie können gekocht, gedünstet, gebraten oder roh in Salaten verwendet werden.
Stängel
Viele Menschen werfen die Stängel weg, aber sie sind genauso nahrhaft und schmackhaft wie die Röschen. Die Stängel können geschält und dann in Scheiben geschnitten oder in Stifte gehobelt werden. Sie eignen sich zum Kochen, Dünsten oder für rohe Snacks. Einige Menschen verarbeiten die Stängel auch zu “Brokkolireis”, indem sie sie in Reiskorngröße zerkleinern.
Blätter
Die grünen Blätter des Brokkolis sind essbar und können wie andere Blattgemüse zubereitet werden. Sie können gekocht, gedünstet oder in Salaten verwendet werden.
Samen
Aus den Samen des Brokkolis können Sprossen gezüchtet werden. Diese Sprossen können roh in Salaten gegessen werden oder als Dekoration auf verschiedenen Gerichten dienen.
Brokkolisamenöl
Aus den Samen wird auch Brokkolisamenöl hergestellt, das in der Kosmetikindustrie als Haar- und Gesichtspflegeprodukt verwendet wird.
Dadurch, dass fast alles verwertbar ist, macht Brokkoli zu einem besonders nachhaltigen Gemüse. Das Verwenden aller Teile des Brokkolis reduziert nicht nur den Abfall, sondern sorgt auch dafür, dass Sie alle gesundheitlichen Vorteile dieses nährstoffreichen Gemüses nutzen können.
Brokkoli ist nicht nur ein schmackhaftes Gemüse, sondern auch ein sehr wertvoller Beitrag zu einer gesunden Ernährung. Seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten und gesundheitlichen Vorteile machen ihn zu einem beliebten Bestandteil vieler Gerichte.
Ein schnelles und einfaches Rezept findet sich hier.
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