In unserem zweiten Artikel aus der Nachhaltigkeits-Serie geht es nun um das Kochen. Im Artikel „Nachhaltig einkaufen“ haben wir schon die wichtigsten Tipps gegeben, wie Sie das Kochen richtig vorbereiten. Denn natürlich legt der Einkauf den Grundstein. Hier möchten wir nun unsere Tipps aus der Küche verraten.
Es gibt nachhaltige Rezepte? Ja die gibt es, nämlich einfach in dem sie saisonal und regional sind. Im Herbst wäre das der Kürbis, im Winter das Wurzelgemüse und im Frühjahr kommen die frischen Freilandsachen dazu, die meist über den Sommer bleiben. So müssen die Zutaten nicht aus der weiten Welt kommen, sondern sind regional angebaut. Das macht schon viel aus!
Und dann geht es um das liebe Fleisch: Eine vegetarische Lasagne verursacht nur halb soviel Emissionen wie die Fleischvariante. Das Ganze noch in Bio und der CO2 Wert Ihres Gerichtes sinkt noch mal um ein gutes Stück. Denn Transport von weit her, Pestizide auf dem Feld und die Massentierhaltung spiegelt sich in der Klimabilanz wieder. Fassen wir zusammen: die vegetarische Küche, die sich nach der Saison richtet, ist die ideale Art nachhaltig zu kochen.
Damit meine ich nun nicht, dass Sie weniger essen müssen, sondern dass man manchmal viel zu viel verbraucht ohne es zu müssen. Zum Beispiel beim Nudelkochen. Hände hoch, wer macht den Topf voll mit Wasser? Nehmen Sie nur die Hälfte, Hauptsache die Nudeln sind bedeckt. Dann noch Deckel drauf und erst am Ende salzen. Sie glauben nicht, wieviel Wasser und Energie das auf Dauer spart! Apropos Wasser.Auch beim Gemüsewaschen lässt sich Wasser einsparen. Ähnlich wie beim Abwasch sollte man das Becken mit Wasser füllen und nicht unter laufendem Wasser waschen. Danach können Sie trotzdem kurz nachspülen, am besten mit der Wassersparfunktion an der Armatur. Manches lässt sich auch durch Schälen schon lösen und Sie brauchen gar kein Wasser. Und selbst beim Backen lässt sich Energie sparen. Und das geht sogar ganz einfach: Sie müssen nur den Ofen zehn Minuten früher ausstellen. Die Resthitze reicht völlig aus, um den Kuchen oder den Auflauf fertig zu backen. Über das Jahr gesehen, sind das ganz schön viele 10 Minuten.
Wie wäre es mit Ökostrom zu kochen? Energiesparlampen haben wir alle, Geräte mit guten Energieklassen auch. Und alle neuen Geräte sind auf einem guten Standard. Wenn Sie nun auch noch mit Ökostrom kochen, unterstützen Sie nachhaltige Energieformen wie Solar-, Wind- oder Wasserkraft. Außerdem ein kleiner Energietipp: Nutzen Sie die Wärme von Backofen und Co für eine warme Küche. Einfach den Backofen nach Gebrauch auflassen oder den Topf nach dem Kochen vom Herd nehmen. So kann sich die Wärme entfalten.
Mealprep, auch schon wieder so ein neudeutsches Wort, aber eins mit Sinn. Kochen Sie vor. Zum Beispiel eine große Portion Soße und frieren Sie Teile davon ein. Das Aufwärmen verbraucht nur halb so viel Energie wie das neue Zubereiten und ist zeitsparend, wenn es mal schnell gehen muss.Außerdem können Sie auch doppelte Portionen kochen und am nächsten Tag das Gleiche essen. Gönnen Sie ihrem Teller Wiederholungstaten, es muss ja nicht jedes Abendessen immer neu und anders sein. Warum nicht zweimal hintereinander Linsenbolognese essen? Sie schmeckt am zweiten Tag noch besser, versprochen! Wer nicht zweimal das Gleiche mag, kann zumindest die Grundzutat gleich belassen und dann den Rest anders zubereiten. Zum Beispiel einmal viele Kartoffeln kochen und am nächsten Tag Gemüsepfanne mit Kartoffeln anbieten oder aus den gekochten Kartoffeln einen Brei zaubern oder Quetschkartoffeln oder Kartoffeltaler oder oder oder.
Sie sehen mit ein wenig Kreativität kann die Küche und das Kochen ganz schön easy nachhaltig sein.
Zum nachhaltigen Kochen gehören auch die Kochutensilien. Ihre Schneidebretter sind durch? Dann kaufen Sie Holzbretter aus heimischen Hölzern nach. Die sehen nicht nur toll aus und sind langlebig, sondern sind auch in Sachen Hygiene nicht zu toppen. Auch Ihre Messer werden es Ihnen danken.
Und was ist mit Ihren Reinigungsmitteln? Kaufen Sie Spülmittel im Nachfüllpack und füllen Sie dieses in Glasflaschen. Oder Sie machen zum Beispiel Spülmaschinentabs selbst. Das ist einmal so ratzfatz zusammengerührt und hält für Monate. Einfach 1 Teil Natron, 1 Teil Soda und 1 Teil Zitronensäure mit ½ Teil Salz mischen. Wenn Sie von allem 200g nehmen, dann reicht Ihnen das für mind. 3 Monate je nach Spülhäufigkeit. Denn sie brauchen nur einen Esslöffel pro Maschinengang.
Nachhaltig Kochen ist nicht schwer, oder? Nun haben Sie zahlreiche Tipps für ein klimafreundliches Kochen an der Hand. Wir freuen uns, wenn wir gemeinsam der Umwelt etwas Gutes tun.
Achtsamkeit