Unser Wohnraum sollte gleichzeitig unsere Wohlfühloase sein. Ein Ort des Rückzugs, der Erholung und der Entspannung. In Zeiten des Homeoffice verbringen wir noch mehr Zeit in den eigenen vier Wänden und wollen kreativ arbeiten – ein Grund mehr, dass wir so wenig Schadstoffe wie möglich in den Bau- und Ausbaustoffen haben. Das trägt auch maßgeblich zur allgemeinen Wohngesundheit bei.
Im ersten Tipp geht es um unsichtbare Dämpfe, den sogenannten „leichtflüchtigen organischen Verbindungen“, welche in die Raumluft strömen und uns Bewohner auf Dauer gesundheitlich angreifen können. Allergien, Kopfschmerzen oder Atemwegsbeschwerden können auftreten.
Doch das lässt sich leicht umgehen, indem Sie darauf achten, dass Sie bei Farben, Lacken, Vinyltapeten, Spanplatten auf Hersteller setzen, die ihre Produkte ohne Formaldehyd, Lösemittel (Alkane, Ester oder Ketone) und giftige Kleber herstellen. Zum Beispiel sind Farben auf Kalkbasis eine gute Alternative oder Tapeten aus Glattvlies. Erkundigen Sie sich nach ökologischen Varianten für Ihre Wohngesundheit.
Hier dürfen Sie Ihrer Nase vertrauen. Riecht das ausgesuchte Sofa im Möbelhaus unangenehm chemisch, wird es auch bei Ihnen zuhause den Geruch nicht verlieren. Als Faustformel gilt: Je größer das Möbelstück ist, desto größer ist der Einfluss auf die Raumluft. In den ersten Wochen kann eine Ausdünstung noch normal sein durch lange Lagerung in einer Verpackung. Wenn Sie die Möglichkeit haben, lassen Sie es 1-2 Wochen auf dem Balkon, im Garten oder Garage/Keller auslüften bevor das Möbelstück an den vorgesehenen Platz kommt.
Beim Kauf können Sie den ersten Schritt machen, indem Sie auf Emissionslabel achten wie das „Goldene M“ oder den blauen Engel. Je natürlicher ein Möbelstück in seinen Materialien ist, desto geringer ist auch eine mögliche Ausdünstung. Hochwertige Materialien wie (Voll-)Holz, Metall oder Keramik sind besser als billiger Kunststoff oder Hartplastik. Abgesehen vom ökologischen und gesundheitlichen Aspekt, ist auch die Lebensdauer dieser Materialien recht lang und Sie dürfen sich dementsprechend länger an ihrer Einrichtung erfreuen.
Hier ein flauschiger Teppich und dort ein heimeliger Windvorhang. Textilien geben jedem Raum eine gewisse Wärme und Attraktivität – sie sind in Punkto Wohngesundheit dennoch eher bewusst zu platzieren. Textilien ziehen Staub und Dämpfe an und lassen diese länger im Raum verweilen. Außerdem können in Textilien wie z. B. Teppichen Weichmacher, synthetische Farbstoffe oder andere Chemikalien enthalten sein. Auch hier lohnt es sich also genauer auf das Etikett und hochwertige Ware zu blicken. Achten Sie auf eine Volldeklaration und auf ökologische Siegel, welche Ihnen die jeweiligen Standards preisgeben. Am besten kaufen Sie waschbare Textilien, dann können Sie selbst entscheiden, wie oft Sie eine frische Brise brauchen.
Achten Sie für Ihre persönliche Wohngesundheit schon beim Kauf auf optimale Voraussetzungen und je natürlicher Ihr Zuhause gestaltet ist, desto natürlicher wird auch das Raumklima bei Ihnen sein.
Wohnwelt
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