Hier stellt sich natürlich die Frage: Was war zuerst – die Henne oder das Ei? Bei unserem Thema vielmehr: Müssen die Möbel zum Boden passen oder der Boden zu dem Interior, welches einziehen wird? Mit ein wenig Augenmerk auf gewissen Regeln, schaffen sie ein optimales und harmonisches Ambiente in ihrem Zuhause.
Ganz klar und vorweg: Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und was dem einen gefällt, ist der anderen vielleicht ein Dorn im Auge. Doch allen Geschmäckern zum Trotz gibt es einige Richtlinien, die man beachten kann für ein harmonisches Miteinander in der Raumausstattung. Und hier liegt der Fokus auf der Farbgebung. Passt eine Farbkombination zusammen, spielt das Material eine nebensächliche Rolle.
Tendenziell haben viele Räume einen Holzboden oder einen Belag in Holzoptik. Und nun gilt es diesen mit den Möbeln zu kombinieren. Hier gibt es zwei klare Regeln:
Entweder wird Ton in Ton gearbeitet oder bewusst kontrastreich eingerichtet.
Möchten Sie die Holztöne angleichen, ist damit automatisch eine homogene Basis geschaffen und Deko, Textilien oder Bilder können dann bewusste Akzente setzen.Ton in Ton muss übrigens nicht die gleiche Holzfarbe sein, auch die Maserung kann die gleiche sein oder die Holzstruktur.
Wenn Sie Holzarten miteinander kombinieren möchten, bieten die verschiedenen Farbtöne Orientierung. Ahorn und Birke haben einen leichten Gelbstich, Erle, Kiefer oder Kirsche gehen eher ins Rötliche. Eiche, Esche und Nussbaum gehören zu den bräunlichen Hölzern. Das schönste Ergebnis ergibt sich aus einer Kombination von Hölzern der gleichen Farbgruppe.
Doch vielleicht mögen Sie lieber das genaue Gegenteil?
Dann können Sie bewusst einen Stilbruch kreieren. Kombinieren Sie zum Beispiel helles weiches Holz mit schwarzen Metallelementen. Oder Mahagonibraun mit bunten Farbflächen. Mit Form-, Farb- und Stilvielfalt durch Möbel und Textilien können Sie der Raumausstattung einen gewissen Kick geben – und dann finden auch verschiedene Holzarten besser zueinander. Das gelingt besonders gut, wenn Sie ältere Einrichtungsstücke mit modernen kombinieren. Doch kombinieren Sie nicht zu wild – ein Stilbruch pro Raum genügt. Der Eichentisch auf dem Terrakotta-Fliesenboden zur metallschimmernden Stehlampe kann zu viel des Guten sein.
Sie müssen Ihrem Auge vertrauen – zu bunt und zu unharmonisch ist anstrengend auf Dauer und Sie sehen sich schneller satt als von farblich abgestimmten Akzenten. Hier kommen die Komplementärfarben ins Spiel.
Kombinieren Sie zum Beispiel rot-grün. Das kann ein schönes salbeigrün im Vorhang sein zu einem sanft altrosa-Teppich, auf einem hellen Holzboden. Teppiche sind übrigens ein guter „Trenner“ zwischen Tisch und Boden, wenn die beiden nicht gut miteinander harmonieren.
Klar ist: Überlegen Sie sich, auf was das Auge gelenkt werden soll in einem Raum. Dahin führen Sie optisch die Aufmerksamkeit. Mögen Sie den Boden nicht, dann arrangieren Sie Hingucker in Form von kontrastreichen Möbeln. Ist der Raum eher klein, dann arbeiten Sie lieber Ton in Ton, das macht größer und lieben Sie es bunt, dann schaffen Sie erst eine Farbbasis, um dann gezielt Farbe zu platzieren.
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